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Chancengleichheit und Diversity

Der demografische Wandel führt dazu, dass Unternehmen alle Möglichkeiten der Personalgewinnung nutzen müssen, um ausreichend Fachkräfte zu finden, zu entwickeln und zu binden. Das bedeutet, dass für viele Unternehmen sich auch der Blick auf das Personal verändert, um so neue Zielgruppen zu erschließen. Diversity ist ein „Schlagwort“ mit dem diese erweiterte Sicht auf das Personal beschrieben wird.

Handwerkliche Leistungen stehen für eine gute und solide Qualität. Hierfür benötigen die Handwerksbetriebe qualifizierte und engagierte Mitarbeiter/innen, die das Handwerk traditionell – bis auf einen kleinen Anteil – auch selbst ausbildet. Die vergleichsweise hohe Ausbildungsquote ist eigentlich eine gute Grundlage für eine ausreichende Versorgung der Handwerksbetriebe mit geeignetem Personal. In den letzten Jahren zeichnet sich jedoch eine Änderung ab, die durch den demografischen Wandel verschärft wird.

Wesentliche Folgen dieser Entwicklung sind:
  • Die „klassische" handwerkliche Berufsbiografie vieler Beschäftigten im Handwerk, die durch das duale Ausbildungssystem mit seiner betrieblichen und schulischen Ausbildung sowie der möglichen Weiterbildung zur Meisterin bzw. zum Meister gekennzeichnet ist, wird sich verändern. Der Anteil der fachfremden Mitarbeiter/innen wird steigen und damit auch die Heterogenität der Belegschaften in Handwerksbetrieben.
  • Handwerksbetriebe müssen attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, um die eigenen Fachkräfte an den Betrieb zu binden sowie für anzuwerbende Nachwuchs- und Fachkräfte interessant zu sein.
  • Handwerksbetriebe sollten sich verstärkt um fachfremde Mitarbeiter/innen (Quereinsteiger/innen, Migrantinnen und Migranten, Hochschulabbrecher/innen, Wiedereinsteigerinnen, Langzeitarbeitslose etc.) bemühen und diese durch entsprechende Maßnahmen in den Betrieb integrieren.
Hieraus entstehen für die Handwerksbetriebe:
  • Chancen, so können beispielsweise die eingebrachten Sichtweisen und Erfahrungen Veränderungen und Innovationen anregen sowie die zunehmende Vielfalt der Betriebskultur neue und fruchtbare Impulse geben,
  • zusätzliche Arbeit für die Unternehmer/innen, beispielsweise durch die Einarbeitung, Anpassungsqualifizierung oder die Anpassung der Arbeitsprozesse und Arbeitsplätze,
  • aber auch Risiken, wie beispielsweise Spannungen in der Belegschaft, mangelnde Bereitschaft und/oder Fähigkeit der Inhaberin bzw. des Inhabers rechtzeitig zu handeln und Resignation.
Zur Steigerung der Zukunftsfähigkeit ist dabei erfolgsentscheidend, dass Unternehmer/innen:
  • unterschiedliche Fähigkeiten, Kompetenzen und Lebenshintergründe der Beschäftigten als Gewinn betrachten und für ihren wirtschaftlichen Erfolg nutzen,
  • den Wissens- und Erfahrungsschatz älterer Mitarbeiter/innen erkennen, wertschätzen und somit als Chance für die Organisation begreifen,
  • die Karrierechancen von Frauen verbessern und ihre fachlichen und persönlichen Qualifikationen und Kompetenzen stärker als bisher für den Unternehmenserfolg nutzen,
  • personelle, soziale und kulturelle Vielfalt in der Belegschaft fördern und "leben" (Inklusion) und somit das in heterogen zusammengesetzten Teams vorhandene hohe Kreativitätspotenzial besser nutzen,
  • die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit passgenauen Unterstützungsangeboten und Arbeitsmodellen fördern,
  • die junge Generation mit Berufsorientierung beim Berufseinstieg und der Überwindung von Schwellen unterstützen und hierbei eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen regionalen Akteuren (z.B. Kommunalvertretungen, Schulen, Wirtschaftsförderungen) ermöglichen.

Die Integration fachfremder Mitarbeiter/innen und neuer Gruppen von Beschäftigten stellt für viele Handwerksbetriebe eine besondere Herausforderung dar. Sich dieser frühzeitig zu stellen, erfordert Weitsicht der Unternehmer/innen und Unterstützung durch die Partner der Handwerksbetriebe.
Es geht darum, die Potenziale der Mitarbeiter/innen, unabhängig von Alter, Geschlecht und kulturellem Hintergrund, zu identifizieren, sie bestmöglich einzusetzen und chancengleich zu fördern. Je stärker ein Betrieb unterschiedliche Hintergründe und Fähigkeiten als entscheidend für den eigenen Erfolg versteht desto besser gelingt es, Talente aufzuspüren und zu fördern.
Das bedeutet zum einen, dass Menschen unabhängig von den oben genannten Attributen chancengleich behandelt werden. Das bedeutet zum anderen, dass Betriebe verstärkt auch Menschen mit diesen Attributen einstellen und fördern - beispielsweise ältere Menschen einstellen bzw. ihnen Arbeitsmöglichkeiten geben oder einen jungen qualifizierten Beschäftigten als Führungskraft einsetzen, Frauen in typischen Männerberufen beschäftigten und Männer in typischen Frauenberufen. Die Heterogenität und Vielfalt der Belegschaft kann somit ein wichtiger Faktor sein, um im demografischen Wandel qualifiziertes Personal zu finden und zu binden.
 

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